Fundament Bauen Wohnen Leben eG
Brückenstraße 55
60594 Frankfurt am Main

Projektgruppe Frankfurter Familien
Ulrike Manz
Alkmenestraße 24
60435 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 90 54 99 82

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Fundament Bauen Wohnen Leben eG

Projektgruppe Frankfurter Familien

Nach elf Jahren ändert sich das Zusammenleben

Das Projekt „Frankfurter Familien“ war das erste Bauprojekt der Genossenschaft Fundament eG., die sich als Ziel gesetzt hatte, selbstverwaltetes, soziales und ökologisches Wohnen in Frankfurt zu realisieren. Das Achtfamilienhaus in der Alkmenestraße 24 konnte auf einem Erbpachtgrundstück im Neubaugebiet Frankfurter Bogen in Preungesheim gebaut werden.

Von der ersten Idee des gemeinschaftlichen Wohnens für junge Familien bis zur Wohnungsübergabe vergingen gerade einmal zwei Jahre: Zunächst waren es vier Südhessen, die Mitstreiterinnen und Mitstreiter suchten, um unter dem Dach der Genossenschaft (in Gründung) gemeinsam zu planen und zu bauen. Schnell bildete sich eine Kerngruppe von sechs Familien, der allerdings kaum Zeit blieb, sich über ihre Vorstellungen von gemeinschaftlichem Wohnen zu verständigen. Umso engagierter stieg die Projektgruppe in die Bauplanung ein. Über die intensive Planungs- und Bauphase lernten sich die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner eigentlich erst kennen. Nur zehn Monate nach Baubeginn konnten die ersten Familien einziehen, mit 15 Erwachsenen und 13 Kindern war die Gemeinschaft komplett.

Die Projektgruppe konnte in allen Phasen der Planung und Umsetzung mitgestalten und entscheiden: beim Zuschnitt der Wohnungen mit Wohnungsgrößen von 67 bis 105 m2, den verwendeten Baumaterialien und ökologischen Elementen. So verfügt das Gebäude im KfW-40 Standard über eine Hauskläranlage, die Brauchwasser für die Toilettenspülungen gewinnt, eine Regenwasserzisterne und kontrollierte Entlüftung in jeder Wohnung, was die Heizkosten deutlich senkt. Sparsam, wirtschaftlich und trotzdem so ökologisch wie möglich zu bauen, war das gemeinsame Ziel von Genossenschaft und Baugruppe. So wurde die komplette Bauleitung vom Vorstand gestemmt.

Eigenleistungen hatten eine große Bedeutung für das erste Projekt der Fundament Genossenschaft. Nicht nur die Projektgruppe, auch weitere Genossinnen und Genossen packten mit an, um die Eigenleistungen zu stemmen. Damit konnten die Mietkosten deutlich verringert werden. So wurden die Dämmungen und die Parkettböden selbst verlegt, Balkone und Terrassen beplankt, Keller- und Gemeinschaftsflächen ausgebaut, Bäder gefliest, Zuwege gepflastert, die Baustelle bewacht, der Garten angelegt u.v.m.

Seit 2007 leben die Bewohnerinnen und Bewohner miteinander. Die Gemeinschaft ist relativ konstant geblieben, in der Umgebung hat sich allerdings viel getan: Fast alle Baulücken sind geschlossen, hinter dem Garten schirmt ein begrünter Wall das Gebäude zur Bezirkssportanlage Preungesheim ab.

Die Kinder der „Frankfurter Familien“ sind zum Teil schon aus dem Haus, drei junge Erwachsene leben noch im Projekt, zusammen mit 12 Erwachsenen und neun Kindern. Einmal im Monat trifft man sich zum Haustag, um Arbeiten rund um Haus und Garten gemeinsam zu erledigen. Ab und zu versammelt sich die Gruppe zum Plenum, gefeiert wird im Gemeinschaftsraum. Sandkasten und Trampolin sind nicht mehr so gefragt, dafür wird über eine Umgestaltung des schönen Gartens nachgedacht. So stellt sich die Frage, wie sich das Projekt Frankfurter Familien mit dem Älter werden seiner Bewohnerinnen und Bewohner verändert und Neues erwachsen kann.

Im elften Jahr des gemeinschaftlichen Wohnens wissen die Bewohnerinnen und Bewohner den bezahlbaren Wohnraum, ein schönes Haus mit großzügigem Garten und nicht zuletzt die Beziehungen untereinander zu schätzen.